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Nervengift Alkohol
Alkohol als Nervengift schadet dem Körper. Er reduziert Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit. Er verschlechtert die Proteinsynthese, greift in den Hormonhaushalt ein, entzieht dem Körper Elektrolyte und verschlechtert die Schlafqualität.
Eine bereits 2009 erschienene neuseeländische Studie von Wissenschaftlern der Massey-Universität[1] zeigt, dass auch kleine Mengen Alkohol bereits negativen Einfluss auf die Regeneration der Muskeln haben.
Im Versuch absolvierten zehn Freizeitsportler unter der Leitung von Dr. Matthew Barnes ein anstrengendes Muskeltraining. Danach wurden der eine Hälfte sechs bis sieben Mischungen aus Wodka und Orangensaft innerhalb von drei Stunden verabreicht. Die andere Gruppe erhielt ausschließlich Orangensaft. Nach 36 und nach 60 Stunden wurde die Leistungsfähigkeit der Sportler erneut gemessen. Obwohl beide Gruppen das exakt gleiche Training absolvierten, konnte bei der alkoholisierten Gruppe ein nahezu doppelt so hoher Leistungsabfall festgestellt werden. Die Regenerationsfähigkeit des Körpers war schwer beeinträchtigt.
Dehydration durch Alkohol
Eine Vielzahl von Studien belegt, dass erhöhter Alkoholkonsum langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Alkohol entzieht deinem Körper Wasser und wichtige Salze, sogenannte Elektrolyte. Es kommt zur Dehydration, die für deinen „Brand“ am nächsten Morgen verantwortlich ist. Dein Körper lechzt geradezu nach Wasser und es wird höchste Zeit, dieses Defizit wieder auszugleichen.
Alkohol reduziert Schlafqualität
Zusätzlich leiden dein Schlafrhythmus und deine Schlafqualität unter dem Konsum von Alkohol: zwar schläfst du alkoholisiert tatsächlich schneller ein, wachst aber öfter und früher wieder auf. Insbesondere in der zweiten Nachthälfte ist dein Schlaf nicht gerade erholsam. Es genügen ein paar Gläser Bier, Rotwein, oder Schnaps, um dein zentrales Nervensystem zu beeinflussen, was zu einer Störung der Schlafstadien führt.
Normalerweise folgt auf die der Einschlafphase eine Phase mit leichtem REM-Schlaf. Doch nach dem Konsum von zu viel Alkohol sackt man in einen komaartigen Tiefschlaf. Daraufhin folgt in der zweiten Nachthälfte eine Phase mit unruhigem REM-Schlaf anstatt Tiefschlaf. Dieser kann zu abrupten Aufwachen und schlechtem Wiedereinschlafen, unruhigen Träumen und Schwitzen führen.
Bei nüchternen Menschen dagegen werden im Schlaf vermehrt Wachstumshormone gebildet, die für einen hohen Muskelanteil, starke Knochen und einen geringen Fettanteil sorgen.
Alkohol verführt dich zu zu vielen Kalorien
Außerdem macht dich Alkohol nicht nur schlapp, sondern auch hungrig. Es reicht schon aus, dass er Unmengen Kalorien und so gut wie keine lebensnotwendigen Vitalstoffe – wie etwa Vitamine und Mineralien – liefert. Zu den übrigen Kalorien des Alkohols kommen gezuckerte Mischgetränke hinzu. Da Alkohol außerdem den Appetit anregt, enden Barabende nicht selten am offenen Kühlschrank oder in der nächsten Dönerbude. Kommt dir das bekannt vor?
Die Erklärung ist einfach: Alkohol senkt den Blutzuckerspiegel und macht Hunger. Obwohl der Körper nach Vitaminen und Mineralien schreit, bekommt er billiges Bratfett und nährstoffarmes Essen. Es spielt keine Rolle, ob es sich beim Mitternachtssnack um Burger, Pizza, Pommes oder Döner handelt – die zusätzlichen Kalorien finden ihren Weg. Sie landen genau dort, wo keiner sie haben will: auf den Hüften oder als Polster über Ihrem Bauch. Und deine Motivation? Die ist an diesem Abend nicht mehr vorhanden.
Jedoch wirken sich nicht nur die leeren Kalorien auf unseren Körper aus. Alkohol hat weitaus mehr Schattenseiten als nur überflüssige Kalorien. Wenn du durch Sport Fett abbauen möchtest, solltest du auf ihn komplett verzichten. Alkohol dient deinem Körper nämlich als primäre Energiequelle. Im Umkehrschluss bedeutet das: Solange du Alkohol konsumiert, verlierst du vorerst kein einziges Gramm Fett.
Alkohol verändert Hormonhaushalt
Darüber hinaus greift Alkohol in deinen Hormonhaushalt ein. Hormone sind wichtige Botenstoffe, die einen sehr großen Einfluss auf deine Stoffwechselvorgänge, dein Aussehen und deine Stimmung haben. Wenn wir von Krafttraining sprechen, rücken besonders zwei Hormone in den Vordergrund: Cortisol und der Gegenspieler Testosteron.
Nach Alkoholkonsum wird nun vermehrt Cortisol in deinem Körper ausgeschüttet. Dieses Hormon besitzt eine muskelabbauende Wirkung und hemmt den Fettabbau. Testosteron hingegen wird unter Alkohol vermindert. Es gehört zu den muskelaufbauenden Hormonen, sein Hormonspiegel steht in direktem kausalen Zusammenhang mit dem Fettanteil deines Körpers. Du erreichst also genau das Gegenteil von dem, was Du mit deinem harten Training erreichen willst: nämlich keinen Muskelaufbau und auch keinen Fettabbau.
Belastungsphasen verlängern Abbaudauer
Wer den nächsten Tag auf der Couch verbringt und nicht trainiert, schützt seinen Körper. Weil Alkohol entspannt und selbstbewusst macht, entsteht zwar oft der subjektive Eindruck, man trainiere besser als sonst und entgiftet schneller.
Das ist jedoch ein Trugschluß: Befindet sich noch Alkohol im Blut und es wird zusätzlich trainiert, verlängert sich der Abbau des Giftes. Nur ein verschwindend geringer Anteil wird über die Haut ausgeschwitzt, der größte Teil wird über Leber und Nieren abgebaut und ausgeschieden. Und diese beiden arbeiten wirklich auf Hochtouren.
Entscheidest du dich am nächsten Tag also dazu, dich beim Sport zu verausgaben, tust du deinen Organen keinen Gefallen. Du belastest deinen Körper nochmals, und die Entgiftung verzögert sich.
Fazit
Alkohol ist ein Nervengift und reduziert Leistungsfähigkeit und Regenerationsfähigkeit. Ergo: Reduziere Deinen Alkoholkonsum soweit es geht, am besten auf Null.
Quellen:
[1] Massey University of New Zealand, Sportspeople warned: alcohol will affect performance
Durch den Alkoholabbau wird vermehrt das Enzym NADH, das Nicotinamidadenindinukleotid, gebildet, was die Gluconeogenese hemmt. Das ist die Neubildung von Glucose im Körper. Und ohne die Neubildung gibt es nicht genug Glucose, um die Glykogenspeicher wieder zu füllen. Kein Energienachschub bedeutet plötzlichen krassen Kraftverlust. Alkohol ist also kein Booster, sondern genau das Gegenteil.